Paúl da Serra
Wenn Dir auf der kargen Paúl da Serra der Wind das Haar zerzaust und Du weit und breit nur baumlose Landschaft erblickst, kommen Dir vielleicht die schottischen Highlands in den Sinn. Doch weit gefehlt: Denn hier stehen Du auf der einzigen großen Ebene dieser ansonsten so hügeligen Insel – und zugleich hast Du das Tor zum Wanderparadies Rabaçal & Fanal entdeckt.
Im Frühjahr leuchtet hier der Stechginster in kräftigen Gelbtönen, später im Jahr färbt der Adlerfarn alles in dunklem Rot. Der oftmals starke Wind, der über die ca. 1400 m hohe Ebene fegt, verhindert Baumwuchs.
Er sorgt jedoch für saubere Energie, wie Du an den Windkraftanlagen erkennen kannst. Früher lebten hier Schafe und Ziegen, doch sie haben der Vegetation zu sehr geschadet. Heute könnten Sie hier stattdessen der einen oder anderen Kuh begegnen.
Um ein Haar übrigens wäre diese grandiose Hochmoorlandschaft (Paúl da Serra bedeutet Bergmoor) in den 1960er-Jahren für immer zerstört worden: Man plante, hier den Flughafen zu bauen, weil man für die Landebahn eine ebene Fläche suchte.
Es wäre eine ökologische Katastrophe geworden, denn das poröse Gestein nimmt wie ein Schwamm die Feuchtigkeit auf und ist sehr wichtig für die Wasserversorgung der Insel. Das Wasser, das aus den Seitenhängen dieses riesigen Wasserspeichers austritt, fließt entweder in Bächen oder in den vielen von hier ausgehenden Levadas talwärts.