Ponta de São Lourenço
Felsige Alpinenlandschaft auf Meereshöhe !
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Willkommen in einer anderen Welt! Ponta de São Lourenço hat wenig mit dem sonst so üppig grünen Madeira gemein: Eine karge, bizarre Schönheit ist diese Landzunge im Osten der Insel.
Beim Wandern erleben Sie die Landschaft am intensivsten, wenn der Wind über die Felsen pfeift, das Gestein in verschiedenen Farben schimmert und Wellen an die wüstenhafte Halbinsel schlagen.
Schon in Caniçal merken Sie: Es wird allmählich karger, außer ein paar
Dattelpalmen sehen Sie kaum noch Bäume. Denn es ist nicht nur windig, sondern auch trocken im Osten Madeiras. Doch wenn Sie genauerhinsehen, entdecken Sie erstaunlich viele weiße, gelbe und lila Blüten,Margeriten, Levkojen, Disteln, Kriechpflanzen und Kleearten.
Im Frühjahr, wenn es doch mal etwas Niederschlag gibt, geschieht ein kleines Wunder: Die Hänge der Ostspitze färben sich zartgrün. Forscher haben 160 verschiedene Pflanzen bestimmt, die auf der Landzunge wachsen, 14 Prozent von ihnen kommen nur auf Madeira vor.
Auch deshalb wurde diese besondere Landschaft zum Naturreservat erklärt. Übrigens: Das Gestein zu Ihren Füßen ist einst unter Wasser entstanden, erst später haben sich die Schichten tektonisch gehoben – die sogenannte Kissenlava mit ihren kreisrunden Formen ist eineindeutiges Zeichen dafür.
Auch die Felswände auf der Halbinsel erzählen Erdgeschichte: Über 5 Mio. Jahre sind die Schichten teilweise alt. Die dunklen »Dykes«, sogenannte Gesteinsgänge, sind durch das Einfließen von dichter Basaltlava in die Gesteinsspalten entstanden.